1917

„Flugmotore, Automobilmotore, Landwirtschaftliche Motore, Motor-Boote“

Eduard Anslinger

 

Die Anzeige wird vor Ende des Ersten Weltkriegs geschaltet. Sie ist aber bereits an einen Nachkriegsmarkt adressiert, der Konsumgüter wie Automobile und Motorboote ebenso verlangen könnte, wie Motorpflüge für die Landwirtschaft. Bis auf die Flugmotoren stehen dem Unternehmen alle genannten Produkte jedoch noch nicht zur Verfügung. Verständlich, dass man auf deren bildhafte Darstellung verzichtet und ganz auf das weiß-blaue Markenzeichen setzt. Dieses wird am 30. September 1917 beim kaiserlichen Patentamt in die Markenrolle eingetragen. Die von Eduard Anslinger gestaltete Anzeige dürfte kurz darauf entstanden sein. Ihren Zweck zeigt der Bildaufbau deutlich: Das Markenzeichen, reliquiengleich emporgehoben und mit Strahlenkranz versehen, wird prominent in Szene gesetzt und soll dadurch an Bekanntheit und Wiedererkennbarkeit gewinnen. BMW setzt sich zum Ziel, sein Logo im visuellen Gedächtnis der Nachkriegsgesellschaft zu verankern. So schlicht die Anzeige auch ist, zeigt sie doch die Handschrift eines am klassischen Bildaufbau geschulten Künstlers. Eduard Anslinger hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert, ist aber mehr als Postkartenmaler denn als Werbegrafiker tätig.

Historische Werbeplakate

© BMW AG

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