Classic

5 Tipps vom Rallye-Professor, um einen classic Mini auf Eis zu fahren.

Vier classic Minis, ein Rallye-Champion, ein großer gefrorener See, viel Natur um uns herum und ein ganzer Tag, den wir in dieser malerischen Kulisse genießen können – was will man mehr? Dazu ist „Rallye-Professor“ Rauno Aaltonen unser Trainer am heutigen Tage, der uns alle grundlegenden Tricks und Tipps beibringt, wie Bremsen mit dem linken Fuß und wie man eine Heckschleuder, einen echten Scandinavian Flick, hinlegt.

Der 82-jährige lebt immer noch frei nach dem Motto: „Wenn du nur fest an dich glaubst, kannst du alles erreichen.“ Ein Klischee? Wenn ihr seinen Werdegang kennt, dann nennt es lieber Lebensweisheit! Rauno ist voller Leidenschaft dabei und fährt mit einer Hingabe, die mit dem Alter nicht weniger geworden ist. Er ist ein sprudelnder Quell von Geschichten und irgendwo darin sind immer ein paar Tipps zum richtigen Fahrstil und zum Leben im Allgemeinen verpackt. Unsere Gespräche springen von Fahrdynamik umstandslos zur Philosophie.

Rauno Aaltonen mit zwei Rallyefahrern
Classic Mini auf Eis

1. Nutze die Vorteile eines Frontantriebs auf Eis.

Während ein Fahrzeug mit Heckantrieb allein mit dem Gaspedal zum Gleiten gebracht werden kann, benötigt ein Vorderradantrieb, mit seinem natürlichen Hang zum Untersteuern einen anderen Ansatz, der stärker auf Gewichtübertragung und Eigendynamik beruht (sowohl im Hinblick auf die Geschwindigkeit des Fahrzeugs als auch des Motors).

2. Minis müssen nicht mini sein

Was sind die Vorteile des Fahrzeugkonzepts? Rauno sagt: „Der Mini reagiert prompt, während andere Fahrzeuge lange mit Lenken beschäftigt sind. Er ist also leistungsstärkeren Fahrzeugen gegenüber ungeheuer im Vorteil, kann er doch seine Kraft schneller auf den Schotter bringen und schon starten, während andere noch Grip gewinnen müssen.“

3. Fahrerposition

Ein Rallye-Eisfahrer muss nicht nur gerade sitzen und seine Schultern so eng wie möglich an die Rückenlehne anlegen, sondern auch einen 45°-Winkel der Arme bei 9/3-Uhr-Lenkradhaltung bewahren. Der ausgestreckte Oberarm sollte oberhalb des Lenkrads ruhen können. Beim Betätigen der Pedale sollten die Beine nicht ganz durchgedrückt sein. Den linken Fuß so oft wie möglich auf der Fußstütze abstützen, um zusätzliche Stabilität zu gewinnen.

Classic Mini auf Trailer
Vier Minis in einer Reihe
Autogram von Rauno Aaltonen auf Mini-Dach

4. Spikes.

Schneereifen sind aus weicherem Gummi als Allwetterreifen, was ihnen bessere Haftung auf der Straße verleiht. Dazu haben Schneereifen speziell geformte Reifenprofile für bessere Traktion auf Eis und Schnee. Unsere Reifen sind speziell für Eisrennen konzipierte, mit langen Spikes bewehrte Pneus. Mit ihnen verspüren Fahrer eine stärkere Zentrifugalkraft, um das Rutschen und Driften bei hohen Geschwindigkeiten unter Kontrolle zu halten. Das hilft später auch bei unvorhergesehenen, engen Situationen auf normalen Straßen im Alltagsverkehr oder bei Rallyes.

5. Den schnellen Drift im Mini meistern.

Sobald das Auto zu driften beginnt, beschleunigst du weiter und das Gefährt kehrt auf magische Weise wieder in die Spur zurück und schenkt dir mehr Grip und Zutrauen, als man von so einer kleinen Maschine erwarten würde.

Rauno gesteht mir seine Liebe zum Mini und weshalb er ihn für das perfekte Rallye-Auto hält. „Man kann schon von außen sehen, ob ein Auto sportlich und schnell genug fürs Rallyefahren ist. Ein guter Start ist ein geringer Überhang vorn und so wenig wie möglich Überhang am Heck, dazu sollten die Räder so weit außen wie möglich stehen. Außerdem muss das Fahrzeug sehr leicht und klein sein. Damals war der Mini das einzige Serienfahrzeug mit einem quer eingebauten Motor, so dass er mit sehr kurzem Überhang vorne gebaut werden konnte.“

The End.

Dank seiner einfühlenden und energiegeladenen Persönlichkeit, seiner ausgeprägten Leidenschaft für Rallyefahren und seinem ungeheuren Fahrtalent hat mich Rauno als Trainer sehr inspiriert.