20. April 2020 

Die fantastische historische Sammlung von BMW ist einstweilen geschlossen, bitter genug. Doch manchmal bringt die Not schöne Ideen hervor, zum Beispiel „Inside BMW Group Classic“: eine neue, wöchentliche Video-Rubrik, in der Mitarbeiter der BMW Group Classic einen Blick hinter die Kulissen geben und Anekdoten zu erzählen wissen. In der ersten Folge geht es um einen BMW M3, der gar nicht so leicht zu starten ist. Die Community fiebert dabei mit. Die zweite Folge dreht sich um einen ganz besonderen classic Mini und seinen Fahrer: den „Rallye-Professor“ Rauno Aaltonen.

Eine gemeinsame Leidenschaft für klassische Fahrzeuge und die Freude am Austausch untereinander verbindet die Community der weltweit mehr als 700 BMW und MINI Clubs. Ihre Mitglieder teilen die Begeisterung für die Pflege und den Erhalt historischer Automobile und Motorräder. Als loyale und enthusiastische Botschafter der Marken leisten sie darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag dazu, die Faszination der Klassiker für jedermann erlebbar zu machen. In einer neuen Serie stellen wir in diesem Newsletter regelmäßig BMW und Mini Clubs aus aller Welt vor, den Anfang macht der Mini Club Serbien. Im Herzen Belgrads, in einem alten Lagerhaus, das mit der Alternativkultur der Hauptstadt verwoben ist, treffen sich Fans des classic Mini zum Austausch, Basteln und Restaurieren. Die Belgrader organisieren auch das Balkan Mini Meeting, das im vorigen Jahr sogar Besucher aus Italien, Deutschland und Großbritannien anzog. Wer seinen Club – oder auch andere Newsletter-Themen – vorschlagen möchte, kann diese Adresse anmailen: bccm@bmwgroup-classic.com.

Wenn man es leicht zuspitzt, dann begann die Zeit von BMW als Seriensieger im Motorsport mit einem fehlgeschlagenen Erziehungsversuch. Als nämlich der Vater von Robert „Bobby“ Kohlrausch seinem Sohn im Jahr 1930 einen neuen BMW 3/15 PS DA 3 Typ Wartburg schenkte, um ihn von seinen halsbrecherischen Rennen mit einem Wanderer-Motorrad abzubringen – da nutzte der junge Maschinenbau-Student aus Eisenach das erste Roadster-Modell von BMW natürlich für Rennen. Und zwar mit überwältigendem Erfolg: Kohlrausch fuhr mit dem anfangs nur 18 PS starken Roadster von Beginn an um Siege mit, bald erhielt der Newcomer Werksunterstützung. Ein schöner Aufsatz aus dem Heft „Mobile Tradition“, im Archiv der BMW Group zu finden, zeichnet die Karriere des Mannes nach, der die Marke BMW schon früh zu einem Begriff auf den Rennstrecken machte.

Der viel strapazierte Begriff „Kult“ passt natürlich auf den classic Mini, besser als irgendwo sonst. Zugleich steckt darin aber eine Unterschätzung dieses bahnbrechenden Autos, wie der Blog classic#heart herausarbeitet. Denn den frühen Käufern des Kleinwagens waren Lifestyle-Aspekte meist herzlich egal, sie brauchten ein günstiges, zuverlässiges und flexibles Fortbewegungsmittel. Genau das leistete der classic Mini, vor allem, als schon bald nach dem Start ebenso intelligente wie schlichte Varianten als Kombi, Van oder Pick-up herauskamen. Ein „ernsthaftes“ Auto also, so vielseitig wie ein Multitool. Der „Kult“ durfte dann gern hinzukommen.