THE BRIGHT SIDE OF LIFE. CLASSIC MINI CABRIO.

Schon früh gab es vom Mini praktische Alltagshelfer wie Van oder Pick-up, doch auf die pure Freude eines Cabrios mussten seine Fans lange warten. Erst 1992 war es auf der British Motor Show in Birmingham so weit, die Auslieferung begann im Jahr darauf. Das „kleinste viersitzige Cabrio der Welt“ war solide gemacht und konnte sich sehen lassen. Der fröhliche Flitzer mit sonnigem Gemüt beherrschte den Alltag wie jeder Mini, bot aber darüber hinaus eine Offenheit, die Mundwinkel magisch nach oben zog.

Der classic Mini war schon früh ein Verwandlungskünstler. Die junge Familie nutzte ihn als preiswerten Alltagswagen, gerne auch als Kombi, der staugeplagte Großstädter als idealen Stadtflitzer und der fleißige Handwerker fand im Van und Pick-up einen Kumpel, der ordentlich mitanpacken konnte. Dazu kamen die Renn- und Rallyefahrer, die mit dem Mini als Sportgerät ihre Pokalsammlung erweiterten und eine Menge Spaß hatten. Auch mit keckem Stufenheck als Riley Elf oder Wolseley Hornet und in traditionell-englischen Luxus gehüllt, strebte der Mini fröhlich zum nächsten Landsitz. Nur ein Cabriolet gab es nicht, für die Pausen zwischen den Regenwolken musste ein überaus attraktives Faltschiebedach reichen. Bis 1992 dann alles anders wurde.

Anspruchsvoll: Cabrio-Karosserien.

Selbsttragende Karosserien bekommen ein Problem, wenn man das Dach abschneidet. Sie werden weich. Öffnet man die Türen, sieht man, dass Front und Heck nur noch das Bodenblech verbindet, und das ist in aller Regel allein viel zu schwach dafür. Da hatte es die alte Bauweise mit stabilem Rahmen viel leichter. Um einen modernen kleinen Flitzer wie den Mini also in ein Cabriolet zu verwandeln, waren umfangreiche Verstärkungen im Bodenbereich notwendig. 1991 entwickelte Rover-Händler Lamm in Kappelrodeck bei Achern darum einen Hilfsrahmen und baute in Einzelfertigung 75 Mini Cabrios, die von Rover England vertrieben wurden und sofort ausverkauft waren. Sie gaben das Startsignal für mehr und wurden zur Vorlage für die erste und einzige Serienversion.

Cabrios aus Tradition: Karmann in Osnabrück.

1992 präsentierte sich der Mini auf der British Motor Show in Birmingham als kleinstes viersitziges Cabrio der Welt, 33 Jahre nach seiner Premiere. Gebaut hatte es Karmann in Osnabrück, eine Firma, die auf eine lange Tradition im Bau von Cabrios zurückblickte. Der perfekte Partner, um dem classic Mini zu einem noch sonnigeren Gemüt zu verhelfen.

Luxus der Spätgeborenen.

Die späten Minis waren sicherlich die besten. Nie gab es mehr Technik, mehr Ausstattung, mehr Luxus. Als Cabrio rollte der Mini auf stämmigen 12-Zoll-Alufelgen und Niederquerschnittreifen unter lackierten Kotflügelverbreiterungen und Schwellerverblendungen, an der Front leitete ein Spoiler mit integrierten Zusatzscheinwerfern den Wind. Befeuert wurde das alles von einem 1,3-Liter-Vierzylinder mit Singlepoint-Einspritzanlage und 63 PS, genug auch für zünftige Passstraßen und anderes Kurvengeläuf. Das Verdeck legte sich klassisch auf der hinteren Kante ab, eine Persenning schützte es vor Staub. Das sah gut aus und ging ganz leicht. Es gab das Mini Cabrio in zwei Farbkombinationen: „Nightfire“-Rot mit rotem Verdeck oder „Caribbean“-Blau mit grauem Verdeck – 1995 wurde Caribbean Blue durch „British Racing“-Grün (ebenfalls mit grauem Verdeck) abgelöst. Die Innenausstattung war immer gleich, die Stofffarbe „granitgrau“.

Mit 28.900 DM war der offene Mini 1993 kein Sonderangebot, doch lag er etwa auf Augenhöhe mit anderen kleinen Cabrios dieser Zeit. Nur drei Jahre lang war dieses sonnige Vergnügen zu haben, 1996 kam das Aus nach 1.081 Stück. So bleibt er bis heute ein überaus seltenes und exklusives Vergnügen, im Mini offen zu fahren, eine Art Sommertraum. Vielleicht war er einfach zu schön, um wirklich wahr zu sein?

Gute-Laune-Flitzer in „Nightfire-Red“. Ohne Dach wurde der Mini zum kleinsten offenen Viersitzer der Welt.

Das geöffnete Verdeck wurde von einer Persenning geschützt und verlieh dem Mini eine geradezu klassische Cabriolet-Linie.

Die rahmenlosen Seitenscheiben dichteten gut ab, die verstärkte B-Säule war nötig, um der Karosserie genügend Steifigkeit zu verleihen. Hier wurde auch der Gurt befestigt.

Offen für einen Abstecher ins Vergnügen. Als Cabrio traf der Mini noch mehr ins Herz der Emotionen seiner Fans, hier in „British Racing Green“.

Edel und luxuriös. Innen bot der Mini neben aller Zweckmäßigkeit auch noch einen Hauch englischer Aristokratie mit viel Holz und Leder.

Auch geschlossen unverkennbar ein Mini. Die Form des Daches folgte der der Limousine, in Kombination mit „British Racing Green“ war es stets grau.

Geschlossen bot der Mini den Wetterschutz einer Limousine und war durchaus ganzjahrestauglich. Doch nur wenige Käufer muteten ihm tatsächlich Salz und Schnee zu.