WENN SCHON, DENN SCHON.

Als ein Sturm im späten Winter die Vorstadt von New York City mit genug Schnee bedeckte und die meisten Menschen von den Straßen fernhielt, glitt ein kleiner weißer BMW anmutig durch die Stadt. Als der E30 vor Jason Cammisas Haus zum Stehen kam, veränderte sich das Leben des 14-Jährigen für immer.

Klappe für die Hollywood-Action-Szene: Gurt. Tachometer zum Redlining. Hinterräder drehen sich. Schnee fliegt. Lächeln auf den Gesichtern. Gangwechsel. Seitwärts um eine Kurve. Breitere lächelnde Gesichter. Mehr Umdrehungen. Noch weiter seitwärts um die Kurve. Nochmal.

Der Pilot hieß John, tagsüber Anästhesiologe, am Abend der Vater eines Freundes von Jason, an den Wochenenden ein Hochleistungsfahrlehrer – aber ein Superheld am Steuer. Er fuhr den weißen BMW eine gefühlte Ewigkeit seitwärts um die Kurve.

Der BMW E30 war eine anmutige Ballerina, die auf den leeren weißen Straßen Pirouetten dreht; über Erhebungen klettert und mit seinem schreienden Motor die unheimliche Stille, die es nur bei starkem Schneefall gibt, durchbricht. Nur dass der BMW M20 nicht einfach nur ein Motor ist. Es klang wie ein Orchester aus Sechszylinder-Saxophonen, geleitet von einer Rhythmusgruppe von Drehzahlbegrenzern. Bei niedrigen Drehzahlen unglaublich leises und leichtes Motorengeräusch, wütend und zielstrebig bei den letzten tausend Umdrehungen. Aber wie ein kraftvoller Tenor, der lauter und lauter wird, klingt der M20 nie überstrapaziert. Diese mühelose Kraft und der scharfe Ton ist das, was den Dirigenten Gänsehaut verschafft.

Egal wie sehr der BMW E30 auch seitwärts driftete, John schaffte es immer wieder, das Auto geradeaus auszurichten. Nach einer (kurzen) Zeit, in der Autos mit Hinterradantrieb auf rutschigen Hügeln außer Kontrolle gerieten, beobachtete Jason von der Rückbank in Ehrfurcht, wie der Experte hinter dem Rad dieses „Problem“ in die richtigen Bahnen lenkte und in seinen Vorteil verwandelte. Nicht seitwärts genug? Mehr Gas. Nicht genug Wheelspin? Ein anderer Gang. Wieder die Kontrolle zurückerlangen? Gegensteuern und langsam machen. Johns rechter Fuß war an einem zweiten Lenkrad befestigt – und die Hinterachse des BMW war ein williger Komplize, der jedes Mal seinen Anweisungen folgte.

Als sie am New Yorker Museum of Modern Art an ihrem Ziel ankamen, hatte Jason zwei neue Dinge gelernt: Erstens, keine Kunst in diesem Gebäude könnte möglicherweise berauschender sein als das, was er gerade erlebt hatte; und zweitens: Er würde eines Tages einen BMW E30 besitzen.

Eines Tages war es endlich soweit.

Es war viele, viele Jahre später, und da war er, auf der unbefestigten Auffahrt zu einer Farm. Dreckig. Hinten mit einer ganzen Reihe von stinkenden Winterreifen beladen. Aber es war das richtige Auto: ein BMW 325i mit dem hochdrehenden, katalysierten 170-PS-Motor. Sportfahrwerk. Servolenkung. 15-Zoll-BBS-Räder. Alles was es braucht um schnell zu sein; nichts, um langsam zu sein.

Und es war ein Kombi. Der Touring wurde nie in Nordamerika verkauft – er war ein Einhorn dort. Ein lazurblau-metallisches Einhorn mit einem glänzendem Emblem auf der Haube.

Wie das Sprichwort sagt: Wenn schon, denn schon: Wenn es ein E30 sein würde, dann musste es ein 325i sein. Und es würde ein BMW 325i werden, es musste ein Touring werden. Dieser BMW 325i Touring hat es richtig gemacht.

Kreuz und quer durch Nordamerika.

In seiner Zeit in Amerika hat dieser 325i Touring sowohl die Atlantik- als auch die Pazifikküste bereist. Er war auf den ländlichen Straßen der Appalachen und der Rocky Mountains und praktisch jeder Bergkette dazwischen. Er wurde mit Staub bedeckt und „spielte“ mit Freunden auf Rennstrecken, wurde dann für Autoshows gesäubert und erhielt während der berühmten Monterey Car Week eine Trophäe für den Concours-Kurs auf der „Legends of the Autobahn“-Show. Lebensmittelbesorgung war eine ernste Angelegenheit für ihn, Ausflüge mit Freunden eine weniger ernste. Er kam in Videos für BMW Classic und in der YouTube-Show „Ignition“ von Motor Trend mit über einer Million Views vor. Er wurde fast 270.000 Kilometer gefahren und erzeugte wahrscheinlich auch fast ebenso viele Smiles.

Aber am wichtigsten ist, dass er überall bei schneebedeckten Wettrennen am Start war. Er hat Städte aus dem Konzept gebracht, hat in den Vorstädten keine Kurve ausgelassen und ist in den Tälern gedriftet. Er ist eine rollende Erinnerung an diese erste, unauslöschliche Erfahrung mit dem schneeweißen BMW E30. Und an John, den großartigen Fahrer, der Jason zum ersten Mal gezeigt hat, was ein echtes Auto kann, wenn er von einem echten Fahrer gefahren wird.

Schützen und Bewahren.

Heute ist dieser BMW 325i Touring zusammen mit Jason in den Hügeln von San Francisco Bay. Es schneit dort nicht. Auch regnet es meistens nicht. Das bedeutet, dass dieser 325i Touring oft dort zu finden ist, wo er hingehört: auf kurvigen Straßen oder lokalen Autoshows. Und wenn man genau hinschaut, kann man bei jeder Fahrt den verblüfften Glanz des 14-jährigen Jungen in Jasons Augen sehen.

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Lang, tief und Heckantrieb: Die Proportionen des Touring zeigen, dass er es ernst meint.

Jason Cammisas E30 Touring erhielt eine Auszeichnung bei Legends of the Autobahnen in Monterey, Kalifornien.

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Das sichelförmige Saugrohr ist ein visuelles Markenzeichen des M20-Sechszylinders.

Der 325i Touring ist in original lazurblau-metallic lackiert, das manchmal blau und manchmal lila aussieht.

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Die fünf Karosserievarianten des E30: Touring, Cabriolet, Limousine, Coupé und M3.

Alle Formen, alle Funktionen: Der Innenraum des E30 bleibt ein Wunderwerk der Benutzerfreundlichkeit.

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