DAS BESTE ZUM SCHLUSS. CLASSIC MINI 2000.

Nie war der classic Mini edler, hochwertiger und ausgereifter als ganz zum Abschluss seiner langen Karriere im Jahr 2000. Je nach Geschmack lockte er sportlich als Cooperoder edel als Knightsbridge, selbst das Grundmodell machte sich als Sevenschick für die Flaniermeile. Wer heute den Prospekt von damals durchblättert, versteht, warum sein Nachfolger NEW MINI so viel gute Laune verbreitet. Das hatte er sich nämlich einfach abgeguckt.

Ganz am Anfang, im fernen Jahr 1959, hatten viele den Mini noch gar nicht verstanden. Da war er vor allem klein, aber sonst? Doch als er sich kurz darauf Cooper nannte und den Großen gehörig um die Ohren fuhr, horchte die ganze Welt auf. Besonders Großstädter fanden schnell Gefallen am kleinen Flitzer, der sich bestens fuhr und einfach parken ließ. Doch der Mini wollte mehr sein, es gab Kombis und Lieferwagen, Pick-ups und sogar ein Cabriolet. Er wurde ein Riesenerfolg, doch in den 90ern schien die Geschichte des Mini auserzählt. Genau dann startete er noch einmal durch und feierte seinen 40. Geburtstag 1999 mit dem Sondermodell „Mini 40“. 
Im April 2000 läutete die „Mini Classic Edition“ mit den Modellen Mini Classic Seven, Mini Classic Cooper, Mini Classic Cooper Sport sowie für den europäischen Markt Mini Classic Knightsbridge das Ende des klassischen Mini ein.

Wie alles begann. Der Seven.

Als der Mini 1959 in die Welt rollte, hieß er „Seven“, genauer gesagt Austin Seven. Parallel dazu gab es den Morris Mini Minor, bei dem das Mini vor allem ausdrückte, dass es sich hier um einen kleinen Minor handelte, denn der ausgewachsene war äußerst populär und erfolgreich gewesen. Der Sevenim Jahr 2000 schmückte sich cremefarben (oder rot oder anthrazit) mit passend lackierten Felgen im „Pepper pot“-Design. Sein Interieur aber haute jeden um, der die Tür öffnete. Cremefarbiger Stoff und rotes Leder, selbst der Schaltknauf präsentierte sich in Bicolor, ein „Ganz wie früher“-Mini zum Kuscheln und Knuddeln.

Ikonen der Piste. Cooper und Cooper Sport.

Wenn was Kleines im Rückspiegel auftaucht und man die Spur trotzdem gleich freimacht, kann es eigentlich nur ein Mini Cooper sein. Mit der Farbwahl in British Racing Green mit weißen Streifen auf der Motorhaube und weißem Dach hat er einfach diesen perfekten „Hoppla, jetzt komm ich“-Effekt. Ohne dass man ihm dafür böse sein könnte: Der will doch nur spielen. Zusatzscheinwerfer sind fast schon Pflicht, der Cooper Sport hat sogar gleich vier davon und noch mal breitere Backen. 13- statt 12-Zoll-Felgen, lackierte Kotflügelverbreiterungen. Innen schwarze Stoff-Leder-Sitze, beim Cooper Sport wiederum silberfarbig abgesetzt. Nur beim Motor gab’s keinen Zuschlag, irgendwie schade.

Schön und edel. Der Knightsbridge.

Und jetzt noch was zum Träumen: alpakafarbige Weichledersitze, Armaturenbrett aus poliertem Walnusswurzelholz, zweifarbiges Lederlenkrad, Flauschteppichboden. Außen vielleicht ein Sienna Gold mit weißem Dach? Eine gute Wahl zu den 13-Zoll-Felgen im klassischen Minilite-Design. Dieser Mini hatte wohl ein wenig zu lange neben einem Rolls-Royce geparkt, könnte man meinen. Nur die Kühlerfigur bekam er dann doch nicht. Knightsbridge heißt übrigens ein Londoner Stadtteil, der berühmt ist für seine exklusiven Shopping-Möglichkeiten.

Einer für alle. Motor und Technik.

So sehr sich die Mini der letzten Baujahre auch optisch unterschieden, unter dem Blech waren sie alle gleich. Der 1,3-Liter-Vierzylinder-Motor mit seiner Multipoint-Einspritzung und 3-Wege-Katalysator leistete 63 PS bei 5.700 U/min. Das reichte für durchaus flotte 148 km/h. Dazu kam ein 4-Gang-Schaltgetriebe.

Fazit:

Nie war der classic Mini schöner und begehrenswerter als ganz zum Schluss. Da hatte man bei BMW nämlich längst erkannt, welchen Schatz man da in Händen hielt. Und den Mini deshalb noch einmal weiterentwickelt. Seitenaufprallschutz, Airbag im Lenkrad, umfassender Korrosionsschutz mit sechs Jahren Garantie. Der classic Mini zeigte die Richtung, in die der NEW MINI im neuen Jahrtausend so fröhlich weiterfuhr. Man hätte sich einen wegstellen sollen.

Edel und breit. Das Modell „Knightsbridge“ umwehte bereits der Hauch von Glamour und Luxus, gerade im leuchtenden Sienna Gold.

Very british! Classic Mini „Seven“ inmitten von London Taxi Cabs in Schwarz.

Classic Mini Cooper mit Zusatzscheinwerfern und weißen Rallyestreifen.

Statement an die Welt – so groß geht klein. Von links nach rechts: Cooper, Seven und Cooper Sport.

Der Cooper Sport machte mit auffälligen Kotflügelverbreiterungen und 13-Zoll-Felgen auf dicke Backen. Und er hatte stets vier statt nur zwei Zusatzscheinwerfer.

Edel in Silber und schwarz abgesetzter Innenraum im Cooper Sport.

Oben angekommen. Mit dem „Knightsbridge“ zog der Mini im Innenraum nochmal alle Register. Leder, Holz und flauschiger Teppich, das hatte bereits etwas vom Stil eines Rolls-Royce an sich.

Beim „Seven“ erinnerten die rot und cremefarben akzentuierten Sitze an den allerersten Mini von 1959, der da noch Austin Seven hieß.

Das Faltschiebedach verwandelte den Mini fast schon in ein Cabrio. Ein „Knightsbridge“ in British Racing Green.

Ein „Seven“ in „Old English White“, wir würden cremefarben dazu sagen. Es gab noch zwei weitere Farben zur Wahl: Solar Red und Anthracite.